Helau und Alaaf! Karneval, die närrische Zeit

Helau und Alaaf! Karneval, die närrische Zeit

10. April 2024

Helau und Alaaf! Karneval, die närrische Zeit

Momentan ist die Karnevalszeit oder auch die Faschingszeit im vollen Gange. Für die einen ein Muss, die anderen können mit der närrischen Zeit so gar nichts anfangen. Aber was es mit dem Karneval auf sich hat und warum wir uns in der fünften Jahreszeit verkleiden, wissen die wenigsten von uns.

Jedes Jahr am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt die Karnevalsaison. Denn die 11 steht seit dem Mittelalter für Jux und Narretei. Richtig gefeiert wird der Karneval dann von der Weiberfastnacht bis zum Aschermittwoch. In der Weiberfastnacht, die gestern stattfand, übernehmen symbolisch die Frauen die Herrschaft. Auch das ist auf das Mittelalter zurück zu führen. Die Frauen waren den Männern untergeordnet und bevormundet. Diese sonst gültigen Regeln wurden an diesem Tag auf den Kopf gestellt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist es ein Brauch den Männern die Krawatte abzuschneiden.

Der Rosenmontag bildet traditionsgemäß den Höhepunkt. Mit Rosen hat dies aber nichts gemein. Der Begriff stammt aus dem Dialekt vom Niederrhein. Dort wurde der Tag „rasen (d)“ Montag genannt, also quasi ein wilder Montag. In Köln, Mainz und Düsseldorf, den Karnevalshochburgen, finden jedes Jahr die größten Umzüge statt. Dort werden mit viel Humor politische Anspielungen gemacht, wie man sie auch von den Büttenreden kennt. Die Bütt beschreibt ein Fass, das dem Redner als Rednerpult dient. Politiker und Prominente werden hier ironisch durch den Kakao gezogen.

Die Tradition des Verkleidens geht, wer hätte es gedacht, auch auf das Mittelalter zurück. Dort wollte man mit skurrilen Verkleidungen böse Geister vertreiben und das Ritual ließ einmal zu in eine andere Rolle schlüpfen zu können.

Der Aschermittwoch läutet das Ende der Karnevalszeit ein und es beginnt die Fastenzeit bis Ostern. „Carne Vale“ kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet „Fleisch, leb wohl“. Viele Christen verzichten 40 Tage auf Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten. Auch eine Zeit für Nichtchristen vielleicht die eine oder andere Gewohnheit abzulegen.